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Stadt Sinsheim

Alte Synagoge in Steinsfurt

Artikel vom 27.02.2024

Jeden Monat stellt die Sinsheimer Erlebnisregion zwei ihrer Highlights bzw. bisher wenig bekannte Geheimtipps der Region vor. Heute an der Reihe: Die alte Synagoge in Steinsfurt.

Die Synagoge in Steinsfurt wurde in den Jahren 1893 bis 1894 erbaut. Nachdem im Nationalsozialismus die Anzahl der jüdischen Einwohner erheblich sank, wurde die Synagoge im Oktober 1938 an einen Nachbarn verkauft. Diesem Umstand ist zu verdanken, dass sie die Ausschreitungen in der Reichspogromnacht fast unbeschädigt überstand. Nach dem Verkauf wurde sie als Lagerhalle und Werkstatt genutzt. Diese Nutzung hat ihre Spuren hinterlassen, doch wurde jeweils nur das Nötigste umgebaut. So blieb die Synagoge trotz einsetzenden Verfalls baulich unverändert und im Inneren vieles erhalten.

Der Bau entspricht dem Stil einer „Landsynagoge“ der Zeit. Es gab nie eine Frauenempore. Die früher anschließende Mikwe ist heute nicht mehr zu sehen. Im Inneren ist die originale Gestaltung von Wänden und Decke erhalten, der Vorhang am Thora-Schrein ist mit Wand- und Bodenmalerei ergänzt worden. Auf dem Synagogenplatz wird durch in den Boden eingelassene Metallplatten an die verschiedenen Opfergruppen des Nationalsozialismus gedacht.

Seit 2005 ist die Stadt Sinsheim Eigentümerin des Gebäudes und übertrug im Jahr 2007 dem Verein „Alte Synagoge Steinsfurt e.V.“ die Verantwortung. Seitdem wurden umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt, Bauschäden beseitigt und das Erhaltene gesichert. Der Verein ist für die Restaurierung und Erhaltung verantwortlich. Für seine Arbeit ist der Verein auf Spenden angewiesen.

Die Synagoge ist Ort für vielfältige Veranstaltungen wie beispielsweise Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Arbeitskreise und zudem ein Mahnmal des Friedens und eine Stätte der Erinnerung.

Besichtigungen können per E-Mail vereinbart werden.

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