Gedanken zum Jahreswechsel
icon.crdate23.12.2021
Das zurückliegende Jahr wird uns sicher allen langfristig als besonders herausfordernde Zeit im Gedächtnis bleiben und entsprechend in die Geschichte eingehen, im Politischen wie im Persönlichen. Weihnachts- und Neujahrsgrüße des Oberbürgermeisters, der Ortsvorsteherin und der Ortsvorsteher.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das zurückliegende Jahr wird uns sicher allen langfristig als besonders herausfordernde Zeit im Gedächtnis bleiben und entsprechend in die Geschichte eingehen, im Politischen wie im Persönlichen. Wir hatten und haben es mit besonderen Herausforderungen zu tun und befinden uns mitten in einer Zeit, die uns allen vieles abverlangt, uns an unsere Grenzen und darüber hinaus gebracht hat. Wir haben gelernt, mit einer völlig neuen Lebenssituation umzugehen, haben in großer gemeinsamer Kraftanstrengung Hürden überwunden und tun auch weiterhin alles für das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger.
Wir erleben einen weiteren Jahreswechsel ohne große Feierlichkeiten, eine erneute Absage des traditionellen Neujahrsempfangs und ein weiteres Weihnachtsfest mit vorsichtigen Kontaktbeschränkungen. Das kostet Kraft.
Niemandem fällt es in dieser Zeit leicht, das Alltagsgeschäft zu stemmen. In allen Bereichen stellen wir uns den hohen Anforderungen, die uns die Coronapandemie stellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt leisten auch weiterhin täglich alles für das Wohl unserer Stadt. Auch unsere kommunalen Gremien haben ihre Arbeit unter erschwerten Bedingungen fortgesetzt und auch in diesem Jahr noch kurz vor Weihnachten den Haushalt für 2022 auf den Weg gebracht. Die Arbeitsbelastung auch für die ehrenamtlich tätigen Gemeinderäte war dabei erneut enorm. Die finanziellen Rahmenbedingungen stellen uns weiter vor große Herausforderungen.
Es ist uns alles andere als leichtgefallen, in dem einen oder anderen Fall Abgaben anzupassen. Für die hier getroffenen Entscheidungen bitte ich um Verständnis. Niemand trifft solche Entscheidungen leichtfertig. Vor dem Hintergrund von Kreditaufnahmen auch aufgrund von coronabedingten Einnahmeausfällen sind diese Maßnahmen aus Sicht der Verwaltung jedoch unumgänglich. Dass wir bis Ausbruch der Coronakrise und dem Haushaltsbeschluss 2021 zehn Jahre lang keine Fremdmittel beanspruchen mussten, erweist sich heute als besonders vorausschauend und hilfreich. Wir blicken auch weiterhin positiv auf das, was vor uns liegt. Wichtige Weichen für Sinsheims Zukunft sind gestellt.
Nicht alle Entscheidungen und Projekte stoßen auf ungeteilte Zustimmung und Befürwortung. Das liegt in der Natur der Sache, ist der subjektiven Einschätzung jedes Einzelnen geschuldet und Kern unserer Demokratie. Ich wünsche mir, dass wir diesbezügliche Diskussionen mit der notwendigen Sachlichkeit führen und den gegenseitigen Respekt wahren. Wir als Verwaltung werden bei Projekten von besonderem Interesse wie bisher umfassend informieren, entsprechende Veranstaltungen durchführen und bei der Durchführung der Maßnahmen auch die Pforten während der Bauzeit öffnen, soweit Corona uns das erlaubt.
Im Haushalt 2022 sind Investitionsmaßnahmen in Höhe von 27,2 Millionen Euro vorgesehen.
Zur teilweisen Finanzierung des investiven Bereichs ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 9,0 Millionen Euro notwendig.
Die Schwerpunkte dieser Investitionskosten liegen in folgenden Aufgabenbereichen:
- Feuerschutz 1.932.500 Euro
(anteilige Zuschüsse 2022: 354.000 Euro)
Insbesondere: Erwerb von Feuerlöschfahrzeugen, Neubau Feuerwehrgerätehaus Sinsheim, Planung und Gebäuderückbau - Schulen 5.959.000 Euro
(anteilige Zuschüsse 2022: 2.356.000 Euro)
Insbesondere: Generalsanierung Grundschule Reihen, Generalsanierung Kraichgau Realschule, Ausstattung im Zuge DigitalPakt Schulen - Tageseinrichtungen für Kinder 4.325.500 Euro
(anteilige Zuschüsse 2022: 382.800 Euro)
Insbesondere: Neubau Kindergarten Sinsheim-Süd, Neubau Kindergarten Dühren - Investitionskostenzuschüsse zur Förderung von konfessionellen Kindergärten 259.600 Euro
- Sportstätten 754.400 Euro
Insbesondere: Rückerwerb "Seewiesenhalle" Stadtteil Ehrstädt - Stadt- und Ortssanierung 523.000 Euro
(anteilige Zuschüsse 2022 ca. 0,1 Millionen Euro)
Insbesondere:
Sanierung Wiesental/Innenstadt-Ost (u.a. Herstellung "Duttengäßchen"),
Sanierungsgebiet "Ortskern Steinsfurt" (u.a. Platzgestaltung im Bereich Schule am Giebel, Planung) - Denkmalschutz und Denkmalpflege 211.000 Euro
Insbesondere: Burg Steinsberg, u.a. Abdichtung Torturm - Schnelles Internet 250.000 Euro
Investitionsumlage an den Zweckverband High-Speed-Netz Rhein Neckar - Straßen, Wege, Plätze, Brücken 4.739.000 Euro
(anteilige Zuschüsse und Kostenerstattungen 551.000 Euro)
Insbesondere:
Straßenbeleuchtung, Umrüstung auf LED-Beleuchtung,
Gehwegausbau im Zuge des Glasfasernetzausbaus,
Ausbau Dührener Straße/Muthstraße Sinsheim,
Bahnüberführung Hoffenheim, Durchführung Vergabeverfahren,
Ersatzbau Elsenzbrücke "Mühlstraße" Stadtteil Reihen,
Neubau Pfohlhofbrücke Stadtteil Steinsfurt - Investitionskostenzuschuss Bahnübergang Stadtteil Reihen 163.000 Euro
- Baugebiete 1.020.000 Euro
(anteilige Erschließungsbeiträge 468.000 Euro)
BG "Bründel" Stadtteil Dühren,
BG "Heinzengrund" Stadtteil Ehrstädt - Spielplätze und Anlagen 445.000 Euro
Insbesondere Austausch Spielgeräte für Spielplätze - Verkehrsbetriebe / ÖPNV 500.000 Euro
(anteiliger Zuschuss 2022: 375.000 Euro)
Ertüchtigung Bushaltestellen (20 Stück) - Hochwasserschutz 2.273.000 Euro
(anteilige Zuschüsse 2022: 205.000 Euro)
Insbesondere:
Investitionskostenzuschuss Zweckverband Hochwasserschutz Elsenz-Schwarzbach (Ausbau Elsenz Abschnitt II, Ilvesbach, Elsenz Ortslage),
Hochwasserrückhaltung "Hinter der Mühle" Sinsheim,
Hochwasserschutzmaßnahme im Rahmen der Starkregengefahrenkarten Stadtteil Dühren, Planung,
Teilumsetzung Maßnahmen aus der Flussgebietsuntersuchung Stadtteil Ehrstädt,
Hochwasserschutzmaßnahme im Rahmen der Starkregengefahrenkarten Stadtteil Eschelbach, Planung,
Hochwasserrückhaltung "Ursenbach" Stadtteil Hoffenheim Ausbaumaßnahme aus Ergebnis Sicherheitsüberprüfung,
Hochwasserschutzmaßnahme im Rahmen der Starkregengefahrenkarten Stadtteil Hoffenheim, Planung,
Hochwasserrückhaltung "Reihenbach" Stadtteil Reihen
Hochwasserrückhaltung "Bruch" Stadtteil Rohrbach, Planung - Friedhofs- und Bestattungswesen 82.000 Euro
Insbesondere: neue Grabanlagen, Urnengräber/-stelen Stadt und Stadtteile - Städtischer Bauhof
Neukauf von Fahrzeugen, Maschinen und Geräten 148.000 Euro
Neubau BA IVc 600.000 Euro - Winterdienstausstattung 160.000 Euro
- Grundstücksverkehr 2.266.000 Euro
Erwerb von bebauten Grundstücken 1.666.000 Euro
(Veräußerungserlöse u.a.: 1,448 Millionen Euro)
Erwerb von unbebauten Grundstücken 600.000 Euro
(Veräußerungserlöse: 8,851 Millionen Euro, insbesondere Verkauf Gewerbegrundstücke GI-Süd)
Das Jahresende ist kein Ende und kein Anfang, sondern ein Weiterleben mit der Weisheit, die uns die Erfahrung gelehrt hat.
Harold Borland
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir werden auch in 2022 weiter gefordert sein. Die Pandemie hat Spuren hinterlassen und ihre Folgen werden uns noch lange begleiten. Wir haben in der Zeit der Krise vieles gelernt und haben die Werkzeuge an der Hand, das Virus wirksam zu bekämpfen, allen voran flächendeckende Impfungen. Wir lassen uns den Mut für unser Tun zum Wohle der Menschen nicht nehmen und werden wichtige Themen und Projekte weiter vorantreiben. Entscheidend ist das Ergebnis. Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn sollen uns dabei begleiten.
Auch in diesem Jahr möchte ich mich sehr herzlich für die angenehme, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat bedanken. Mit großem Gemeinsinn und dem Bestreben, das Beste für unsere Bürgerschaft zu erreichen, haben wir schwere Zeiten gemeistert und gehen die schwierigen vor uns liegenden Aufgaben an.
Aufrichtig danken will ich auch den Ortschaftsräten, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den vielen ehrenamtlich Tätigen in unseren zahlreichen Vereinen, Organisationen und Kirchen. In diesen Dank schließe ich all jene Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, die sich um das Gemeinwohl bemühen und im Stillen wirken, indem sie kranken und hilfebedürftigen Menschen zur Seite stehen. Es gab viel beeindruckendes gesellschaftliches Engagement zu beobachten, große gegenseitige Unterstützung in Zeiten des Lockdowns und überwältigende Hilfsbereitschaft für Menschen in prekären Situationen und armen Ländern. Das ist gerade in der jetzigen Phase der Pandemie von unschätzbarem Wert. Ich danke Ihnen allen dafür.
Eine außerordentliche Wertschätzung gebührt dem Personal in unseren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Ich habe tiefsten Respekt und Hochachtung vor der Leistung dieser Menschen. Allen, die in Branchen beschäftigt sind, die den Menschen in Zeiten der Pandemie physisch wie psychisch alles abverlangen, gebühren unsere Anerkennung und unser Dank.
Ein großer Dank an die Polizei, die wieder einmal bewiesen hat, dass sich die Sinsheimer Bevölkerung stets auf sie verlassen kann. Für die gute Zusammenarbeit mit unseren Ordnungsbehörden und den vertrauensvollen, konstruktiven Austausch bin ich zutiefst dankbar. In diesen Dank möchte ich alle Behörden einschließen, die uns in unserer Krisenarbeit unterstützt haben und mit uns in den konstruktiven Dialog getreten sind. Die Arbeit von Polizei, Ordnungsbehörden und Ämtern ist auch außerhalb der besonders fordernden Coronazeit anspruchsvoll und von großem Wert. Umso mehr Respekt nötigt es mir ab, wenn ich sehe, wie die zurückliegenden Monate gemeistert wurden.
Mit dem städtischen Krisenstab, der behördenübergreifend arbeitet und dem auch Vertreter von Klinik, Polizei und Feuerwehr angehören, ist es uns gelungen, in den Monaten der Pandemie strukturiert nachvollziehbare Entscheidungen zu treffen, vorausschauend zu agieren und schnell zu informieren. Ich danke den Mitgliedern des Krisenstabs für ihren unermüdlichen Einsatz.
Auch unserer Feuerwehr, die ihren wertvollen Dienst unter erschwerten Bedingungen zuverlässig geleistet hat, danke ich von Herzen. Das ehrenamtliche Engagement ist von unschätzbarem Wert und verdient höchste Anerkennung.
Besonderen Dank spreche ich auch der Dietmar Hopp Stiftung, vornehmlich dem Stifter, unserem Ehrenbürger Dietmar Hopp, aus. Die Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung für unsere Stadt in den unterschiedlichsten Bereichen ist von unermesslich großem Wert. In diesem Jahr erhielten wir wieder eine außerordentlich großzügige Spende für die Sanierung unserer Kraichgau Realschule. Noch kurz vor Weihnachten bekam der Rhein-Neckar-Kreis die frohe Botschaft einer 25-Millionen-Euro-Spende für den Umbau und die Sanierung unseres Krankenhauses.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir haben auch weiterhin vieles zu bewältigen. Mit Engagement und Einsatzbereitschaft kann uns das gelingen. Darauf hoffen wir auch für das neue Jahr, das mit einer Fülle von Erwartungen vor uns liegt. In den Worten des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker: Die Hoffnung führt uns weiter als die Furcht.
In diesem Sinne wünschen ich sowie die Ortsvorsteherin und die Ortsvorsteher ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das kommende Jahr Glück, Erfolg, Gesundheit und Gottes reichen Segen.
Herzlichst
- Jörg Albrecht, Oberbürgermeister
- Alexander Hotz, Adersbach
- Alexander Speer, Dühren
- Frank Wintterle, Ehrstädt
- Wolfgang Maier, Eschelbach
- Ulrike Bauer, Hasselbach
- Martin Gund, Hilsbach
- Karlheinz Hess, Hoffenheim
- Willibald Hönig, Reihen
- Friedhelm Zoller, Rohrbach
- Rüdiger Pyck, Steinsfurt
- Edgar Bucher, Waldangelloch
- Manfred Wiedl, Weiler