Bridge AB – Brücken zur Adäquaten Beschäftigung
icon.crdate04.06.2025
Um eine angemessene Integration der ukrainischer Geflüchteter zu unterstützen, haben die Stadt Sinsheim und die Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg, eine Einrichtung der Dualen Hochschule, im Rahmen des Projekts „Bridge AB – Brücken zur Adäquaten Beschäftigung: Kooperative Lösungen für ukrainische Geflüchtete in Sinsheim“ bereits mehrere Schritte unternommen.
Kooperative Lösungen für ukrainische Geflüchtete in Sinsheim
Der Krieg in der Ukraine hat eine massive Fluchtbewegung ausgelöst. Mehr als eine Million Geflüchtete aus der Ukraine leben unter vorübergehendem Schutz in Deutschland – einige davon auch in Sinsheim. Eine erfolgreiche Integration ukrainischer Geflüchteter verbessert nicht nur deren Lebenssituation, sondern kann auch helfen, dem Fachkräftemangel und den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft in Deutschland zu begegnen.
Um den Herausforderungen wirksam zu begegnen und eine angemessene Integration der ukrainischen Geflüchteten zu unterstützen, haben die Stadt Sinsheim und die Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg, eine Einrichtung der Dualen Hochschule, im Rahmen des Projekts „Bridge AB – Brücken zur Adäquaten Beschäftigung: Kooperative Lösungen für ukrainische Geflüchtete in Sinsheim“ bereits mehrere Schritte unternommen.
Bereits bei der Auftaktveranstaltung haben sich alle beteiligten Akteure – aus Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und aus dem Kreis der Betroffenen – sehr offen und motiviert gezeigt, gemeinsam vorzugehen.
Zu Beginn wurden drei Wissensveranstaltungen organisiert, die sich zentralen Themen wie Spracherwerb, rechtlichen Rahmenbedingungen der Bleibeperspektiven und möglichen Traumata widmeten. Schon diese vorbereitenden Veranstaltungen lieferten wichtige Erkenntnisse.
Viele Geflüchtete sprechen bei ihrer Ankunft kein Deutsch und müssen lange auf einen Platz in Integrations- oder Sprachkursen warten. Ohne Sprachkenntnisse wird der Weg in Ausbildung oder Arbeit fast unmöglich – gleichzeitig erschwert das fehlende Verständnis des deutschen Alltagslebens auch die gesellschaftliche Teilhabe. Eine Erkenntnis aus der ersten Veranstaltung ist jedoch, dass Kommunikation durch die Verwendung einer einfachen Sprache wesentlich erleichtert wird. Inzwischen konnten auch viele Geflüchtete einen Basis-Deutschkurs besuchen. Die Möglichkeiten für Firmen, ergänzende Deutschförderung anzubieten, wurden aufgezeigt.
Manche Geflüchtete leiden unter den seelischen und psychischen Folgen des Krieges – etwa durch traumatische Erfahrungen, den Verlust von Angehörigen oder die Ungewissheit über ihre Zukunft. Diese Belastungen beeinflussen nachvollziehbarerweise ihre Lebenssituation. Gleichzeitig wurde in den Wissensveranstaltungen aber auch deutlich: Traumata bedeuten keineswegs, dass eine Arbeitsaufnahme ausgeschlossen ist – im Gegenteil: Arbeit kann sogar helfen, seelische Stabilität zurückzugewinnen und zur Verarbeitung traumatischer Erfahrungen beitragen. Viele Geflüchtete verfügen über fundierte berufliche Kenntnisse, haben jedoch Schwierigkeiten, diese in Deutschland nachzuweisen oder entsprechend einzusetzen. Gleichzeitig weisen Experten für Migrationsrecht darauf hin, dass eine Arbeitsaufnahme für viele Ukrainer eine langfristige Beschäftigung in Deutschland bedeuten kann.
Im nächsten Schritt wird es darum gehen, mit einer Reihe von Dialogen gemeinsam konkrete Lösungen erarbeiten. Ziel ist es, diese mit Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung, Zivilgesellschaft und dem Kreis der Betroffenen effektiv zu erarbeiten. Die Leiterin der ISoG BW, Prof. Dr. Monika Gonser erklärt hierzu: „Das Format „Stakeholder-Dialog“ bietet eine innovative Herangehensweise, die innerhalb kurzer Zeit direkt die Erprobung von Lösungsansätzen ermöglicht. Stakeholder-Dialoge finden immer häufiger Anwendung und wir konnten in vergangenen Projekten dazu Expertise sammeln, die wir gerne einbringen.“
Das Projekt „Bridge AB – Brücken zur Adäquaten Beschäftigung: Kooperative Lösungen für ukrainische Geflüchtete in Sinsheim“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.